Die Retina ist ein 200µm dickes Nervengewebe und bildet
die innerste Schicht des Auges.
Sie erhält die Sinneszellen, die einfallende Lichtstrahlen in Sinneserregungen
umwandeln, die über den Sehnerv zum Gehirn weitergeleitet werden. Die Netzhaut
ist gewissermassen der Fotoapparat. In der Netzhaut finden die ersten Umwandlung
von Licht in Nervensignale statt. Die Nervensignale werden in das Gehirn
weitergeleitet, wo in höchst komplizierter Weise die Ordnung zu sinnvollen
Bildern und die Verknüpfungen mit früheren Eindrücken erfolgt. Ohne Netzhaut
kann man nicht sehen. Ohne die entsprechende Weiterleitung zum Gehirn und der
Verarbeitung durch die Netzhaut entsteht kein Bild. Erregungen wären ohne die
Netzhautbilder wertlos. Die Netzhaut ist selbst ein vorgeschobener Gehirnteil.
In der Netzhaut finden bereits 3 Schaltungen statt: 1. Die Erregung der
lichtempfindlich Sinneszellen wird in der Netzhaut mittels einer Schaltstelle in
eine zweite Nervenzelle weitergegeben und gleichfalls noch in der Netzhaut mit
einer dritten Nervenzelle verknüpft. 2. Unter einanderem gibt es
Querverbindungen, die eine zusätzliche Schärfung des Bildes bewirken.
Insgesamt hat die Netzhaut viele Zellverknüpfungen. 3. Die Ausläufer der 3
Neurons Bilder des Sehnervs, der das Auge mit dem Gehirn verbindet.
Aufbau der Retina (von der lichtabgewandten Seite anfangend)
Stäbchen und Zapfen, Bipolarzellen, Horizontalzellen, Amakrinzellen,
Ganglienzellen
- Horizontalzellen und Amakrinzellen übertragen Signale in lateraler Richtung
- Auf die Photorezeptorschicht folgt das Pigmentepithel, anschlließend die
Choriodea (Aderhaut) und die Sklera (Lederhaut).
- Schwarzes Melanin im Pigmentepithel absorbiert Licht, das nicht von der Retina
eingefangen worden ist, um Reflexionen zu vermeiden, die zu einem unscharfen
Abbild der Umwelt führen würden.
- Die Retina zeichnet sich durch eine inverse Anordnung aus: Licht muß erst
mehrere Schichten durchqueren, bevor es auf die lichtabsorbierenden
Photorezeptoren trifft. Damit dabei nicht zuviel Licht absorbiert wird, bevor es
die Stäbchen und Zapfen erreicht, sind die proximalen Neuronschichten der
Retina nicht myelinisiert (transparent), Grund für inverse Anordnung:
entwicklungsbiologisch (Das Auge ist eine Ausstülpung des Gehirns)
spezielle Bereiche in der Retina:
- Fovea centralis: schärfste Abbildung, ~150.000 Zapfen/mm2 ,Zellkörper in der
F.c. zur Seite geneigt, bes. in der Foveola
- Augen werden immer so bewegt, dass die interessantesten Bildausschnitte in die
Fovea centralis. projiziert werden,
Blinder Fleck (Papille), keine Stäbchen und Zapfen, Austrittsstelle von
Nervenfasern.
Aufbau und Struktur der Stäbchen und Zapfen
Beide Zelltypen bestehen aus 3 Segmenten: -Außensegment: Disks Münzrollen bei Stäbchen (abgeschnürrte Disks), fingerförmige Ausstülpungen bei Zapfen - Innensegment: alle Oranellen, Zellkern, Mitochondrien, Ribosomen,... Ort der meisten biologischen Prozesse - synaptischer Endigung, Kontaktstelle zu den Zielzellen des Photorezeptors , schüttet Transmitter aus
|