Telemedizinisches
Netzwerk
für Epilepsie
in Bayern
Telemedizinisches Netzwerk
Telemedizin gegen Epilepsien
Vor allem aus drei Gründen ist die Diagnostik und Behandlung von Epilepsien prädestiniert,
von telemedizinischen Verfahren zu profitieren.
- Spezialfachärztliches Wissen nötig, aber nicht flächendeckend vorhanden
Epileptische
Anfälle sind häufige Erkrankungen, die unvorhergesehen auftreten und rasch einer
kompetenten Diagnostik und Therapie bedürfen. Dabei existieren verschiedene Syndrome
mit unterschiedlichsten Anfallsarten, die in ihrer Diagnose und auch in der Abgrenzung
zu nicht-epileptischen Anfällen, wie den häufigen Kreislauf-Synkopen schwierig sein
können. Dies führt in der Praxis in aller Regel zu einer stationären Einweisung in
das nächst gelegene Krankenhaus. Mehr als ein Drittel der Epilepsien sind als therapieschwierig
einzuordnen, was zu wiederkehrenden ärztlichen Vorstellungen führt. Epileptologisches,
spezialfachärztliches Wissen ist daher in vielen Fällen zu Beginn der Diagnose sowie
im Verlauf der Therapie von Nöten. Dieses Experten-Wissen wird allerdings in der
heutigen Zeit nicht mehr flächendeckend vorgehalten.
Treten Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen
bzw. suboptimale Behandlungen auf, können diese am Anfang einer Epilepsie und im
Verlauf zu weitreichenden negativen Konsequenzen für den Betroffenen führen, die
weit über einen fehlenden Therapieerfolg hinausgehen, wie z. B. Verlust des Führerscheins
und Verlust des Arbeitsplatzes. - Zeitkritische Diagnostik und Therapie nötig
Die Diagnostik und die Therapie von Epilepsien
sind zeitkritisch. Nach einem ersten Anfall sollte innerhalb von ein (bis zwei) Tagen
die Diagnose und die Therapiekonsequenz geklärt werden, da das Rezidivrisiko in den
ersten Tagen am höchsten ist. Lebensbedrohlich kann die verzögerte oder gar übersehene
Diagnose eines (non-)konvulsiven Status epilepticus sein. Hier muss Diagnose und
Therapie innerhalb von Minuten bis max. Stunden erfolgen, wobei eine Verlegung des
Patienten zu diesem Zeitpunkt häufig nicht mehr möglich ist oder nur mit einem großen
und kostspieligen Aufwand. - Telemedizinische Diagnostik und Therapie möglich
Diagnoseverfahren in der Epileptologie
sind gut telemedizinischen Möglichkeiten zugänglich. EEG, Bildgebung und gegebenenfalls
ein Video des Patienten können sicher und in ausreichender Qualität telemedizinisch
beurteilt werden. Die therapeutischen Konsequenzen können über einen direkten Kontakt
zwischen Epilepsiezentrum und "peripherem Krankenhaus" sicher abgestimmt und initiiert
werden.